
Der Marktplatz um 1903. Der Fotograf hat das Aussehen des Marktplatzes durch Retuschieren verändert. So fehlen auf dieser Aufnahme der Marktbrunnen und die quadratische Begrenzung des Altarraums der früheren Kirche St. Vitus. Seit der Marktplatzsanierung 2010/11 erinnern im Boden verlegte Steinplatten an die Umrisse des Altarraums dieser 1546 erbauten und 1894 abgerissenen Kirche St. Veit. Auf einer dort eingelassenen Messingplatte ist der entsprechende Lageplan von 1827 zu sehen.
Empfänger der Karte ist der Kutscher Kronawitter, Hinweis auf einen verbreiteten Beruf der damaligen Zeit.

Vorbereitung eines Fests Anfang des 20. Jahrhunderts. Vor dem "Brunnkorb", dem früheren Marktbrunnen, stehen neben den Jungen (mit Hüten!) zwei Herren. Möglicherweise handelt es sich bei einem (3.vo.re.) aufgrund der Kragenform (Collarhemd) um den damaligen (neuen) Pfarrer Mathias Putz, der 1903 Pfarrer von Tittling wurde. Nachdem die Karte wohl 1903 aufgenommen worden ist, bieten sich zwei Deutungen für den Anlass der Girlanden am Haberederhaus (ehem. Polizeigebäude), dem Gasthof zur Post und dem Geschäft Treichler neben der Kirche (heute Schreibwaren Dorfmeister) an: bevorstehende Feier zur Amtseinführung des neuen Pfarrers oder anlässlich des 10-jährigen Bestehens der neuen Pfarrkirche St. Vitus. Wie damals üblich, wurde das Foto retuschiert.

Aufstellung der Postkutschen vor dem Gasthaus und der Brauerei des Posthalters Anton Mayer (Maier) um 1904. Vor "A. Maier's Brauerei u. Gasthof zur Post" hat der Fuhrpark des kgl. Posthalters Maier Aufstellung genommen. Im Jahr 1853 hatte Franz Maier (Mayer) die Postexpedition vom bisherigen Postexpeditor Richter übernommen. Im Jahr 1908 wurden die pferdebespannten Postkutschen durch die sogenannte "Motorpost" abgelöst. Der Braubetrieb bestand schon, als das 1803 abgebrannte Schloss Tittling noch im gräflichen Besitz war. Mayer verlegte die Brauerei in das heutige Grafenschlössl. Zu Beginn des 1. Weltkriegs endete der Braubetrieb.

Tittling von Süden um 1903. Eine farbige Ortsansicht mit der früheren Verkehrsanbindung aus Richtung Passau über die Insel. Auf einzelnen Fenstern sind glänzende Aufdrucke, die eine Sonnenspiegelung suggerieren sollen.
Ortsansichten von Tittling aus dieser Richtung mit den Häusern des Ortsteils Insel im Vordergrund sind häufig. Die Karte wurde von der Kunstanstalt Karl Braun & Co in München hergestellt, Verlag und Vertrieb Josef Machhaus, Tittling.

Tittling um 1902. Eine Ansicht des Ortes und Einzelbilder mit der Kirche und dem Gasthof zur Post, der Marktplatz mit dem Geschäftshaus Machhaus sowie der südliche Teil des Marktplatzes sind künstlerisch geschönt dargestellt.
Beim Text handelt sich wohl um eine "Liebesbotschaft in Geheimschrift" von Tittling nach Passau zu einem Fräulein Cenzi. Einzelne Buchstaben wurden abgeändert, z. B. statt „i“ ein „b“.
Die Karte erschien im Verlag Josef Machhaus, Tittling.