Die Geschichte dieser Brauerei lässt sich nur fragmentarisch darstellen.

Im Jahr 1688 heiratete Freiherr Johann Joseph Ignatius, Graf von Traun zu Adelstetten Maria Anna Theresia von Edlweck, die Witzmannsberg als Heiratsgut einbrachte. Graf von Adelstetten baute 1695 das Schlösschen Witzmannsberg von Grund aus neu und ganz aus Stein auf. Das Brauhaus war schon früher gemauert, bestand also schon vorher.

Im Staatsarchiv Landshut findet sich das Gesuch des Johann Joseph Freiherrn von Traun zu Adels­tetten von 1695/96 um Erlaubnis zur Wiederaufrichtung der abgekommenen Bräuhausgerechtigkeit zu Witzmannsberg. Die Archivalien enthalten auch die Klage von Alexander Ignatius Schrenck von Notzing, Pfleger von Dießenstein gegen Johann Joseph Freiherrn von Traun wegen Errichtung eines Bräuhauses in Witzmannsberg.

Die Formulierung „Wiederaufrichtung“ verdeutlicht, dass hier schon früher ein Braurecht vorhan­den war, dieses aber einige Zeit nicht mehr ausgeübt worden ist.

Durch den 1717 skizzierten und 1723 veröffentlichten Stich von Michael Wening, sowie der dazu­gehörigen Beschreibung ist ersichtlich, dass dem Gesuch des Freiherrn von Traun stattgegeben wor­den ist. Auf dem Stich ist das Brauhaus rechts beim südlichen Eingang im ummauerten Schlossbe­reich abgebildet. Die Beschreibung lautet übersetzt in die heutige Schreibweise: Das groß gemauer­te Bräuhaus aber will gleichsam bezeugen, dass hier schon vor Zeiten die Bräugerechtigkeit zu ge­nießen sei.

Im Jahr 1742 wurde Schloss Witzmannsberg mit der Brauerei von den Panduren in Brand gesteckt und anschließend nicht mehr aufgebaut. Nach einiger Zeit waren nur noch Mauerreste vorhanden.

Ab 1747 wechselte das Gut Witzmannsberg, zu dem damals 69 Anwesen in 4 Gemeinden und die Schlossruine gehörte, mehrmals den Besitzer. Von 1764 bis 1823 besaßen es die Grafen von Tauff­kirchen zu Englburg, die Brauhäuser in Tittling und Englburg betrieben.

Der Stich von Wening und eine Steintafel mit den Wappen des Freiherrn Johann Joseph Ignatius, Graf von Traun zu Adelstetten Maria und das seiner Frau Anna Theresia von Edlweck am Haus Grafenring 25 in Witzmannsberg sind letzte Zeugnisse dieses Schlösschens.

Herbert Zauhar, 2017